4. Engagiertentreffen

Liebe*r Engagierte*r, liebe*r Interessierte*r!

Am 20.02.2019 findet das vierte Engagiertentreffen um 19:00 Uhr im Kinderbauernhof auf dem Görlitzer e.V. (Wiener Straße 59B, 10999 Berlin) statt. Es wird die Neuwahl eines stellvertretenden Landessprecher*in stattfinden. Jede*r (!!) aus dem aktuellen Jahrgang darf kandidieren.

Wenn Du Dich zur Wahl aufstellen lassen magst, aber am 20.02. keine Zeit hast, kontaktiere mich. (Sophia Lambert: sophia.lambert@foej.net)

Deine Landessprecher*innen und AK ET

Vorstellung der Bundesprecher*innen des Jahrgangs 2018/19

Vorstellung der Bundessprecher*innen des Jahrgangs 2018/19

FÖJ & Sprechersystem sind für uns wegweisende Schritte, um im kleinen-großen zu lernen und gesellschaftlich zu verankern, wie nachhaltiges solidarisches Leben aussehen soll und wird, wenn diese Gesellschaft nicht im sozialen Schützengraben und im Klima-GAU enden soll. Denn die Gesellschaft ist noch lange nicht da, wo das FÖJ ist! Das FÖJ und die anderen Freiwilligendienste sind da eine riesige Chance! Daher müssen wir das FÖJ gut repräsentieren, zeigen, wie wertvoll es ist – seine Strukturen ausbauen und festigen.

                            ©FÖJ/Thorsten Wagner

Die Bundessprecher*innen bei der Trägertagung (v.l.n.r. Franz, Louis, Nicole, Jana und Jan)

Jan Weber (Hessen)
Ich bin Jan Weber, 19 Jahre alt und komme aus Wiesbaden in Hessen. Meine Einsatzstelle ist das Forschungsinstitut Senckenberg Geln-hausen in der Abteilung Naturschutzgenetik. Dort werden von uns DNA-Proben von allen möglichen Wildtieren in Deutschland, vor allem von Wölfen, Wildkatzen und Luchsen, extrahiert und analysiert.
Das Freiwillige Ökologische Jahr kenne ich bereits, seit ich 11 Jahre alt bin. Damals habe ich einen FÖJ-ler an der Nordsee im Urlaub kennengelernt, der mir begeistert von dem erzählt hat, was er macht. Seitdem wusste ich, dass ich ein FÖJ machen möchte. Vor ein paar Monaten wurde aus diesem Kindheitstraum Realität und ich habe auch noch das Glück, die Ehre und die Pflicht, Euch alle, als einer von fünf Bundessprecher*innen, dieses Jahr zu vertreten.

Nicole Friedmann (Baden-Württemberg)
Hey ich bin Nicole, 22 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bühl in Baden Württemberg. Meine Einsatzstelle ist das Forstamt Baden- Baden. Hauptsächlich verbringe ich meine Arbeitszeit draußen in der Natur. Hier arbeite ich in verschiedene Bereiche mit. Diese sind vorwiegend saisonal, jedoch habe ich die Möglichkeit in andere Bereiche des Forstamtes, aber auch in andere Städtische Abteilungen hineinzuschauen und mitzuarbeiten. Ebenso gibt es Kooperationen mit landwirtschaftlichen Betrieben, bei denen man die Möglichkeit bekommt mitzuarbeiten. Zu meinen Hauptaufgaben gehören allerdings die Bereiche Naturschutz, Waldpädagogik und Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen von Einrichtungen (Wanderhütten, Zäune,…).

Louis Düwell (Berlin)
Ich bin Louis, gebürtiger Berliner und Freidenker. Ich mache mein FÖJ unter der Stiftung Naturschutz Berlin in der Bundes-geschäftsstelle der NAJU (Naturschutzjugend) wo ich mich hauptsächlich mit Umweltbildung für Kinder auseinandersetze. Mir liegen vor allem die Themen Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität am Herzen, schließlich ist es 5 vor 12!
Wenn ich nicht für unser aller Wohl Kämpfe sorge ich mich um meines: Schauspiel, Kunst, Philosophie, Psychologie und Handwerk ließen sich als meine Hauptinteressen klassifizieren, auch wenn ich mich natürlich für weit mehr interessiere und mich immer freue etwas Neues zu lernen!

Franz Kloth (Berlin)
Hi, ich bin Franz,
gebürtiger Berliner und der Stadt auch für das FÖJ treu geblieben. Meine Einsatzstelle: Flussbad Berlin e.V.! Wir bringen das Herz Berlins zum nachhaltigen Schlagen: Endlich sauberes Spreewasser – mit ökologischem Filter und 835 m kostenlosem Schwimmbereich direkt im Kupfergraben an der Museumsinsel. Dazu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) über Gewässerschutz und nachhaltige Wasserwirtschaft. Wie meine Freizeit – als SV-Berater (Stratege), Moderator (Vermittler und Organisator) sowie Bassist einer Jazz-Punk-Band (kreatives Moment) – gehe ich mein Amt in vielen verschiedenen Rollen an. Eure Forderungen werden sachgerecht vertreten! Gern spitze ich diese nach Absprache ein bisschen zu, denn in der Politlandschaft wird schnell pragmatisiert – unsere Träume hin-gegen geben wir nicht auf! Mehr zu meiner Einsatzstelle hier: www.flussbad-berlin.de Meine Trägerin: www.stiftung-naturschutz.de

Jana Duhrmann (Rheinland-Pfalz)
Hi, mein Name ist Jana, ich bin 19 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bad Kreuznach aus dem wunderschönen Rheinland-Pfalz. Meine Einsatzstelle ist ein Bio-Weingut. Dort habe ich die Möglichkeit nachhaltigen Anbau direkt in der Praxis zu erleben.
Das FÖJ ist für mich sehr spontan in mein Leben getreten. Aber umso glücklicher bin ich jetzt, mich darauf eingelassen zu haben, diesen Schritt zu gehen. Mir macht es total Spaß, den ganzen Tag draußen zu arbeiten und zu wissen, etwas wirklich Nützliches zu tun. Aber auch das neue Wissen und die neuen Kompetenzen in den Bereichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit, aber auch gegenüber der Politik begeistern mich.
Besonders spannend finde ich, wie man sich engagieren kann, und dass das Sprechersystem uns die Möglichkeit bietet, gehört zu werden.

Eine Woche FÖJ intensiv

Ein Bericht über die Politikwoche  der Bundessprecher*innen
von Laura Rupenow und Jannick Nessensohn

Im Bundestag

7 Tage, 9 Gespräche, ein Ziel: Das Freiwillige Ökologische Jahr gemeinsam voranbringen. Was das heißt? Mehr Chancengleichheit innerhalb des FÖJ, ein faires Taschengeld, die Möglichkeit zu einem Teilzeit-FÖJ für Menschen, denen Vollzeit nicht möglich ist. Außerdem mehr Fördermittel für Inklusion im FÖJ, die Verankerung des Sprecher*innen-Systems im Jugendfreiwilligendienstgesetz und unsere große Vision von einem FÖJ in anderen europäischen Ländern um den Austausch von der Bundesebene auf die Europäische Ebene ausweiten zu können.
Ambitionierte Ziele waren es, mit denen wir, die fünf aktuellen Bundessprecher*innen Silas, Debbie, Jannick, Patrick und Laura, in die Politikwoche gingen.

Durch die lange Dauer der Koalitionsverhandlungen war es gar nicht so einfach die Gespräche mit den Politiker*innen zu arrangieren, da wir natürlich bestenfalls auch mit den Leuten reden wollten, die in den entsprechenden Positionen sind, um mit uns etwas bewegen zu können.
Trotz aller Komplikationen hatte Patrick aus Bayern 9 sehr spannende Gesprächspartner*innen für uns gefunden. Die Politikwoche von Montag bis Freitag rahmten wir zur intenisveren und effektiveren Arbeit mit unserem 4. Bundessprecher*innen-Treffen ein. Am Ende stand ein straffes aber wahnsinnig spannendes Programm.

Unser Gespräch mit Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos, bot einen sehr erfolgreichen Auftakt in unsere Politikwoche. Kevin Kühnert hat selbst ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und kannte viele unserer Probleme selbst sehr gut. Wir sprachen über Inklusion, FÖJ für alle, Freie Fahrt für Freiwillige, Chancengleichheit und die Verankerung des Sprecher*innen-Systems im Jugendfreiwilligendienstgesetz. Er war interessiert, verständnisvoll und sehr lösungsorientiert während des Gesprächs. Er sicherte uns am Ende die Unterstützung der Jusos zu und wird uns ein gemeinsames Gespräch mit ihm und der Staatssekretärin des BMFSFJ, Juliane Seifert, arrangieren!
Weiter ging es mit Frau Stadler und Frau Bahr von der SPD. Mit den beiden haben wir vor allem über das Thema Teilzeit-FÖJ diskutiert. Sie sprachen sich klar dafür aus, zunächst für mehr Qualitätsmanagement zu sorgen, bevor das FÖJ für Teilzeit geöffnet wird.
Die Vision eines europaweiten FÖJ dagegen fanden sie wahnsinnig gut und haben uns direkt diverse Kontakte gegeben, die uns dabei helfen können die Vision in die Tat umzusetzen.
Was Chancengleichheit in Sachen Taschengeld anging, gaben sie uns den Tipp, ein gemeinsames Gremium aus Trägern, Einsatzstellen, Landes- und Bundespolitik zu organisieren und etablieren, um hier vermeitliches Verantwortungs-Hin-und-Herschieben zu vermeiden und eine gemeinsame Plattform zu schaffen. Wir sind bereits dabei, zu schauen, inwiefern das umsetzbar ist.

Am Mittwochmorgen sprachen wir mit Frau Dörner von den Grünen. Hier kam beim Thema Chancengleichheit die Idee auf, das Bafög für FÖJler/innen zu öffnen. Sie versprach uns, diese Idee weiterzuverfolgen und sich schlau zu machen, unter welchen Bedingungen das möglich ist.
Am Nachmittag stand dann noch das Gespräch mit Frau Rühtrich an. Das fiel leider etwas kürzer als geplant aus, war jedoch nicht minder erfolgreich. Sie war sehr interessiert, besonders an der Persönlichkeitsentwicklung, die das FÖJ für uns alle mit sich bringt.

Bei all der Arbeit, kam der Spaß natürlich auch nicht zu kurz

Am Donnerstag hatten wir direkt drei Gespräche hintereinander. Der Tag begann recht früh mit einem Gespräch mit Konstantin Gräfe von Solid. Wir tauschten uns über unsere Strukturen aus und konnten, unserer Meinung nach, den Spirit und die Werte des FÖJ authentisch vermitteln. Konstantin sagte zum Abschied, dass genau das die beste Lobbyarbeit wäre.
Danach stand schließlich das Gespräch mit Robert Habeck an. In diesem erfolgreichen Gespräch konnten wir konstruktiv diskutieren und Robert Habeck nahm nicht nur aktiv unsere Impulse auf und mit, sondern lud uns auch noch zu einer Podiumsdiskussion mit Frau Giffey am Abend ein.
Nach einem kurzen Gespräch mit Norbert Müller von der Linken, bei dem Konstantin auch wieder mit dabei war, machten wir uns fertig für die Podiumsdiskussion. Dort trafen wir neben dem Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, dann tatsächlich auch noch einmal auf Frau Giffey und sprachen mit Ihr, passend zum Thema des Abends, über das FÖJ in Europa. Wir konnten außerdem noch an diversen anderen Ecken unsere Message weitertragen und netzwerken!

Schon früh Morgens am Freitag ging es mit den letzten Gesprächsvorbereitung los und danach schon ab in die Bahn in Richtung Bundestag!
Zu dem Angebot, uns nach oben auf die Besuchertribüne des Bundestages zu setzen, um ca eine Stunde den Abgeordneten bei den Debatten zusehen zu können, konnten wir nicht defenitiv nicht nein sagen. Die Themen lauteten „Bildung und Forschung“ und „Ständiger Sitz im UN-Sicherheitsrat“.

Zumindest bei Sitzen und Bildung blieb es für uns auch später noch, als wir mit Herrn Lenz (CSU) etwas mehr als eine Stunde ausgelassen über das FÖJ sprachen, dessen Vorzüge beleuchteten und einige Unklarheiten argumentativ ausräumten. Auch bei ihm handelten wir unsere inzwischen bewährete und gemeinsam mit den Bundesdelegierten gestaltete Agenda ab, wofür er sich durchaus begeistern konnte.
Am Ende unseres Gespräches bedankte er sich nocheinmal herzlich für unser zivilgesellschaftliches Engagement, dessen Enfaltung im FÖJ er auch hoch schätzt, da er dies bei vielen anderen Jugendlichen vermisse.
Nach der klassichen Kuppelbesichtigung folgte der Mittagstisch in der Bundestagskantine und daraufhin die Nachbereitung des Tages und der gesamten Woche. Daraus ergab sich eine lange To-do-Liste, die wir nun gemeinsam mit allen Bundesdelgierten in Angriff nehmen werden.

Mitten in Friedrichshain wurde fürs FÖJ recherchiert, gebrainstormt und argumentiert

Wer noch mehr erfahren will oder Gesichterzu den Namen der Politiker*innen sehen mag, kann bei twitter oder instagram vorbeischauen.