Aktuelles

Eine Woche FÖJ intensiv

Ein Bericht über die Politikwoche  der Bundessprecher*innen
von Laura Rupenow und Jannick Nessensohn

Im Bundestag

7 Tage, 9 Gespräche, ein Ziel: Das Freiwillige Ökologische Jahr gemeinsam voranbringen. Was das heißt? Mehr Chancengleichheit innerhalb des FÖJ, ein faires Taschengeld, die Möglichkeit zu einem Teilzeit-FÖJ für Menschen, denen Vollzeit nicht möglich ist. Außerdem mehr Fördermittel für Inklusion im FÖJ, die Verankerung des Sprecher*innen-Systems im Jugendfreiwilligendienstgesetz und unsere große Vision von einem FÖJ in anderen europäischen Ländern um den Austausch von der Bundesebene auf die Europäische Ebene ausweiten zu können.
Ambitionierte Ziele waren es, mit denen wir, die fünf aktuellen Bundessprecher*innen Silas, Debbie, Jannick, Patrick und Laura, in die Politikwoche gingen.

Durch die lange Dauer der Koalitionsverhandlungen war es gar nicht so einfach die Gespräche mit den Politiker*innen zu arrangieren, da wir natürlich bestenfalls auch mit den Leuten reden wollten, die in den entsprechenden Positionen sind, um mit uns etwas bewegen zu können.
Trotz aller Komplikationen hatte Patrick aus Bayern 9 sehr spannende Gesprächspartner*innen für uns gefunden. Die Politikwoche von Montag bis Freitag rahmten wir zur intenisveren und effektiveren Arbeit mit unserem 4. Bundessprecher*innen-Treffen ein. Am Ende stand ein straffes aber wahnsinnig spannendes Programm.

Unser Gespräch mit Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos, bot einen sehr erfolgreichen Auftakt in unsere Politikwoche. Kevin Kühnert hat selbst ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und kannte viele unserer Probleme selbst sehr gut. Wir sprachen über Inklusion, FÖJ für alle, Freie Fahrt für Freiwillige, Chancengleichheit und die Verankerung des Sprecher*innen-Systems im Jugendfreiwilligendienstgesetz. Er war interessiert, verständnisvoll und sehr lösungsorientiert während des Gesprächs. Er sicherte uns am Ende die Unterstützung der Jusos zu und wird uns ein gemeinsames Gespräch mit ihm und der Staatssekretärin des BMFSFJ, Juliane Seifert, arrangieren!
Weiter ging es mit Frau Stadler und Frau Bahr von der SPD. Mit den beiden haben wir vor allem über das Thema Teilzeit-FÖJ diskutiert. Sie sprachen sich klar dafür aus, zunächst für mehr Qualitätsmanagement zu sorgen, bevor das FÖJ für Teilzeit geöffnet wird.
Die Vision eines europaweiten FÖJ dagegen fanden sie wahnsinnig gut und haben uns direkt diverse Kontakte gegeben, die uns dabei helfen können die Vision in die Tat umzusetzen.
Was Chancengleichheit in Sachen Taschengeld anging, gaben sie uns den Tipp, ein gemeinsames Gremium aus Trägern, Einsatzstellen, Landes- und Bundespolitik zu organisieren und etablieren, um hier vermeitliches Verantwortungs-Hin-und-Herschieben zu vermeiden und eine gemeinsame Plattform zu schaffen. Wir sind bereits dabei, zu schauen, inwiefern das umsetzbar ist.

Am Mittwochmorgen sprachen wir mit Frau Dörner von den Grünen. Hier kam beim Thema Chancengleichheit die Idee auf, das Bafög für FÖJler/innen zu öffnen. Sie versprach uns, diese Idee weiterzuverfolgen und sich schlau zu machen, unter welchen Bedingungen das möglich ist.
Am Nachmittag stand dann noch das Gespräch mit Frau Rühtrich an. Das fiel leider etwas kürzer als geplant aus, war jedoch nicht minder erfolgreich. Sie war sehr interessiert, besonders an der Persönlichkeitsentwicklung, die das FÖJ für uns alle mit sich bringt.

Bei all der Arbeit, kam der Spaß natürlich auch nicht zu kurz

Am Donnerstag hatten wir direkt drei Gespräche hintereinander. Der Tag begann recht früh mit einem Gespräch mit Konstantin Gräfe von Solid. Wir tauschten uns über unsere Strukturen aus und konnten, unserer Meinung nach, den Spirit und die Werte des FÖJ authentisch vermitteln. Konstantin sagte zum Abschied, dass genau das die beste Lobbyarbeit wäre.
Danach stand schließlich das Gespräch mit Robert Habeck an. In diesem erfolgreichen Gespräch konnten wir konstruktiv diskutieren und Robert Habeck nahm nicht nur aktiv unsere Impulse auf und mit, sondern lud uns auch noch zu einer Podiumsdiskussion mit Frau Giffey am Abend ein.
Nach einem kurzen Gespräch mit Norbert Müller von der Linken, bei dem Konstantin auch wieder mit dabei war, machten wir uns fertig für die Podiumsdiskussion. Dort trafen wir neben dem Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, dann tatsächlich auch noch einmal auf Frau Giffey und sprachen mit Ihr, passend zum Thema des Abends, über das FÖJ in Europa. Wir konnten außerdem noch an diversen anderen Ecken unsere Message weitertragen und netzwerken!

Schon früh Morgens am Freitag ging es mit den letzten Gesprächsvorbereitung los und danach schon ab in die Bahn in Richtung Bundestag!
Zu dem Angebot, uns nach oben auf die Besuchertribüne des Bundestages zu setzen, um ca eine Stunde den Abgeordneten bei den Debatten zusehen zu können, konnten wir nicht defenitiv nicht nein sagen. Die Themen lauteten „Bildung und Forschung“ und „Ständiger Sitz im UN-Sicherheitsrat“.

Zumindest bei Sitzen und Bildung blieb es für uns auch später noch, als wir mit Herrn Lenz (CSU) etwas mehr als eine Stunde ausgelassen über das FÖJ sprachen, dessen Vorzüge beleuchteten und einige Unklarheiten argumentativ ausräumten. Auch bei ihm handelten wir unsere inzwischen bewährete und gemeinsam mit den Bundesdelegierten gestaltete Agenda ab, wofür er sich durchaus begeistern konnte.
Am Ende unseres Gespräches bedankte er sich nocheinmal herzlich für unser zivilgesellschaftliches Engagement, dessen Enfaltung im FÖJ er auch hoch schätzt, da er dies bei vielen anderen Jugendlichen vermisse.
Nach der klassichen Kuppelbesichtigung folgte der Mittagstisch in der Bundestagskantine und daraufhin die Nachbereitung des Tages und der gesamten Woche. Daraus ergab sich eine lange To-do-Liste, die wir nun gemeinsam mit allen Bundesdelgierten in Angriff nehmen werden.

Mitten in Friedrichshain wurde fürs FÖJ recherchiert, gebrainstormt und argumentiert

Wer noch mehr erfahren will oder Gesichterzu den Namen der Politiker*innen sehen mag, kann bei twitter oder instagram vorbeischauen.

Stop Kohle!

What do we want? Climate justice!
When do we want it? Now!

Das war die Forderung, die am 24. Juni vor dem Kanzleramt laut wurde. Mit dabei? Natürlich das Freiwillige Ökologische Jahr.

Mit Hinblick auf die erste Sitzung der Kohle-Kommission am darauffolgenden Dienstag demonstrierten wir mit mehreren Tausend Menschen in Berlin für Klimagerechtigkeit. „Stop Kohle – Deine Hände für den Klimaschutz“ war das Motto des Tages.

#stopkohle