Wir haben es satt!

Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit: Die jährlich stattfindende „Wir haben es satt!“-Demo zog wieder durch Berlin. Circa 20 000 Menschen wurden von den Veranstaltern erwartet.

Samstagnachmittag am Brandenburger Tor dann die Bilanz: Weit über 30 000 Landwirt*innen, Aktivist*innen und bewusst lebende Menschen aus der ganzen Bundesrepublik zogen mit Töpfen und Kochlöffeln durch die Stadt und verkündetet lautstark ihre Botschaften. „Say it loud, say it clear – Umweltschutz für Mensch und Tier!“ und „Pestizide raus aus den Töpfen!“ waren einige der Schlachtrufe, die durch die Straßen hallten.

Wir vom Freiwilligen Ökologischen Jahr durften die Demo anführen und trugen das knallorangene Frontbanner mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland, die teilweise 10-stündige Anreisewege auf sich nahmen, vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor. Dort konnten dann auch wir uns ein Bild davon machen, wie viele wir tatsächlich waren. Das Gruppenfoto, auf dem leider nicht alle mit drauf sind, offenbarte: Mehr als 70 FÖJler*innen boten der Agrarindustrie gemeinsam die Stirn!

Einsatzstelle: Lars im Kompetenzzentrum Wasser Berlin

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Das KompetenzZentrum Wasser Berlin g GmbH (KWB) ist eine Berliner Forschungseinrichtung für angewandte Wasserforschung. Hier wird intensiv mit den Berliner Wasser Betrieben aber auch der Berliner Umweltverwaltung zusammengearbeitet und in den Bereichen Grundwasser, Oberflächenwasser und Abwasser geforscht. Das KWB ist sehr gut mit verschiedenen internationalen Universitäten und Forschungsinstituten vernetzt, sodass es immer auf dem aktuellsten Forschungsstand ist. Es gibt viele Praktikanten, mit denen man sich auf Augenhöhe austauschen kann und die mir persönlich sehr viel beigebracht haben.

Nummer3Ich habe im KWB im schon an verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Momentan unterstütze ich das Projekt OgRe, das sich mit der Erfassung und Bilanzierung von organischen Spurenstoffen im Regenwasser beschäftigt. Solche Stoffe können von Gebäudefassaden, Dächern und auch Straßenoberflächen abgewaschen und über die Kanalisation in die Gewässer gespült werden. Dort sind sie wegen ihrer teilweise toxischen Wirkungen unerwünscht. Im Zuge des Projekts habe ich automatische Probenehmer installiert und Proben zum Labor gefahren. Die gewonnen Daten werden dann genutzt, um einzuschätzen, aus welchen Stadtgebieten welche und wie viele Spurenstoffe bei Starkregen in die Kanalisation und teilweise auch in die Gewässer gelangen.

Besonders in einer so großen Stadt wie Berlin ist es wichtig, Proben von verschieden Stellen zu nehmen, da sich die Inhaltstoffe in Menge und Zusammensetzung unterscheiden, je nachdem ob der Kanal zum Beispiel durch ein Industriegebiet, Neubaugebiet oder Altbaugebiet verläuft. Das bedeutet natürlich, dass man bei der Installation sich an die unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten anpassen muss und dann später beim Probenabholen viel umher fährt. Allerdings wird das durch ein SMS-System minimiert, welches uns Bescheid gibt, wenn ein Probenehmer zu ziehen beginnt. Ansonsten gibt es noch einige Wartungsfahrten, damit immer sichergestellt ist, dass die Stromversorgung noch funktioniert.

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Das KWB ist eine sehr gute Adresse für alle, die mal gern wissenschaftlich arbeiten möchten, selbständig arbeiten können und über gute Englischkenntnisse verfügen. Einen Führerschein zu haben ist nicht zwingend notwendig, aber man erhält eine gute Möglichkeit, Fahrpraxis zu sammeln.OgRe_Logo

Einsatzstelle: Das BESONDERE ORTE Umweltforum

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BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin GmbH

Unsere Einsatzstelle ist die BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin GmbH, eine Locationagentur mit Sitz in Friedrichshain. Die Firma vermietet in Berlin vier eigene Eventlocations für Kongresse, Seminare, Firmenfeiern und private Veranstaltungen. Das Stammhaus „Umweltforum Auferstehungskirche“ sowie zwei weitere Veranstaltungsorte sind Kirchen, in denen zum Teil auch noch Gottesdienste stattfinden.

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Das Umweltforum © BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin GmbH

Anders als bei vielen anderen Locations ist der gesamte Ablauf möglichst nachhaltig gestaltet. So verfügen die Veranstaltungsorte zum Teil über Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke, der Strom wird komplett aus erneuerbaren Energien bezogen und aufgrund der EMAS-Zertifizierung werden Dienstleister und Hersteller auch nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt.

Die Firma gliedert sich in drei Kernarbeitsbereiche, von denen zwei durch uns FÖJler unterstützt werden. Wir, das sind Jonas, Daniel und Martin.

FÖJler Besondere Orte
v. l. n. r. Jonas, Daniel, Martin

Martin und Daniel arbeiten im Technikbereich und sorgen für den reibungslosen Ablauf vor und während den Veranstaltungen. Neben dem Umbau der Bestuhlung und der Tische bedeutet das den Aufbau der Licht- und Tontechnik sowie deren Bedienung. Jonas arbeitet im Eventmanagement, wo er kleine Veranstaltungen plant oder Marketingaufgaben übernimmt. Somit hat er Kontakt mit den Kunden oder erstellt Vergleichstabellen aufgrund einer vorangegangenen Recherche. Der dritte große Bereich Catering unterstreicht durch Bio-Getränke und hauseigene Herstellung der Pausensnacks den nachhaltigen Anspruch des Unternehmens.

Insgesamt sind wir alle zufrieden mit unserer Einsatzstelle und haben nun ein realistischeres Bild vom Berufsalltag. Wer gerne mehr über die Planung und Durchführung von Veranstaltungen wissen möchte, ist bei den Besonderen Orten gut aufgehoben.