Kontroversen im FÖJ

Liebe FÖJlerinnen und FÖJler,

unser Freiwilliges Ökologisches Jahr neigt sich langsam dem Ende zu, die Zeit rast und die neuen FÖJler_innen stehen schon in den Startlöchern. Es ist also Zeit, hin und wieder innezuhalten und zu reflektieren: Was haben wir eigentlich gemacht, was gefällt uns am FÖJ und was kann für die neuen FÖJler_innen verbessert werden? Um diese Diskussion in den Gang zu bringen, veröffentlichen wir hier  einen kritischen Beitrag von FÖJler Joshua, der so nett war seine Bedenken mit uns zu teilen. Was denkt ihr dazu? Bitte schreibt uns eure Meinungen, Gedanken, Anregungen und Lösungsansätze.

 

„Die BundessprecherInnen haben darum gebeten, Feedback zu geben, wie uns das FÖJ gefällt und was uns dabei wichtig ist. Als Beispiele werden Arbeitsmarktneutralität, der Unterschied zu anderen Freiwilligendiensten oder die Zufriedenheit mit dem Sprechersystem genannt. Alles wichtige Themen, ich möchte jedoch die Gelegenheit nutzen, mal ein Thema anzusprechen, welches aufgrund des Images von „Freiwilligendiensten“ häufig unter den Tisch fällt: Bezahlung und Arbeitszeit.

Ersteres, offiziell „Taschengeld“ genannt, war für mich lange Zeit kein Thema. Schließlich wohne ich noch zu Hause bei meinen Eltern und muss keine Miete zahlen. Die 355€, die man in Berlin bekommt, waren also wirklich so etwas wie ein ziemlich üppiges Taschengeld, von dem sich sogar noch etwas sparen ließ. Umso erschreckender fand ich, als wir in einer Runde FÖJlerInnen mal auf das Thema „wie finanziere ich mein Leben?“ gekommen sind und deutlich wurde, dass es für einige wirklich schwer ist, über die Runden zu kommen. Schauen wir uns mal an, wie in Deutschland das Existenzminimum definiert wird: über den Hartz-IV-Satz, der ermöglichen soll, ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht. Auch dies lässt sich anzweifeln, bleiben wir aber mal bei diesem Bewertungsmaßstab, so liegt das FÖJ-Gehalt 27€ unter dem Hartz-IV-Regelsatz. In Wirklichkeit ist die Differenz aber um einiges höher, da es beim FÖJ keine zusätzlichen Zahlungen für die Miete und Nebenkosten gibt. Angeblich soll dies mit 100€ abgedeckt sein. Dass dies ein Witz erster Güteklasse ist, sollte auch den Verantwortlichen dieser Rechnung klar sein. Die Frage ist nun: Wie schafft man es, das nötige Geld aufzutreiben?

Die erste Möglichkeit ist Unterstützung von den Eltern. Dies ist aber nicht allen möglich – weil die Eltern zu wenig Geld haben, oder auch, weil sie nicht unterstützen wollen. Zurecht wird auch von offizieller Seite angemerkt, dass das FÖJ nicht die Mittelschichtsveranstaltung sein sollte, die es in der Realität größtenteils ist. Viele beantragen dann Wohngeld und empfehlen es weiter. Dies ist aber nicht ohne weiteres auf Basis des FÖJ-Gehalts möglich, da der Verdienst so zu gering ist. Vielmehr muss zusätzlich Kindergeld angerechnet werden.

Die korrekte Variante wäre sonst, Hartz IV aufzustocken. Das bringt neben einer Menge Bürokratie aber auch Schikanen wie eine Einschränkung der Freizügigkeit mit sich, deshalb macht es so gut wie niemand (beim FÖJ). Hier wird deutlich, dass das Verfahren einer gewissen Absurdität nicht entbehrt: Das FÖJ wird im Wesentlichen staatlich, in diesem Fall durch das Land Berlin, finanziert. Dieses weigert sich, den Freiwilligen genug Geld zu geben, damit diese anständig leben können, weshalb andere staatliche Stellen dann doch wieder etwas zahlen müssen. In der offiziellen Erzählung wird der Arbeitscharakter beinahe komplett ausgeblendet. Vielmehr sei es doch schon eine gute Sache, wenn überhaupt Geld dafür ausgegeben wird, dass sich junge Menschen für die Umwelt einsetzen und gleichzeitig selbst bilden können.

Auch von Seiten der Bundessprecher wird sich lieber auf die Durchsetzung von Detailverbesserungen verlegt, aus Angst, sonst könnte es dem eigenständigen FÖJ mit seinen paar Privilegien vielleicht ganz an den Kragen gehen (so, als sei es nicht gerade öffentliche Aufmerksamkeit, die das verhindern könne). Auch dem aufgrund niedriger Beteiligung im Sande verlaufenden Versuch zu Jahresbeginn, eine „FÖJ-Gewerkschaft“ zu starten, wurde von Seiten der letztjährigen Sprecher entgegnet, das FÖJ würde mit einer solchen Herangehensweise zur Arbeit degradiert, die es nicht sein soll. Diesem Wunsch kann ich mich anschließen. Solange man sich aber noch nicht von Luft & Liebe ernähren kann und Ladendiebstahl eine Straftat darstellt, sollte darauf bestanden werden, dass für ein akzeptablen Lebensstandard gesorgt ist. Gerade gegenüber zukünftigen FÖJ-Generationen hätten wir die Verantwortung, wenigstens etwas zu versuchen.

Womit ich zum zweiten Punkt komme, den ich anfangs erwähnte: den Arbeitszeiten. Ein Unterschied zu freiwilligen Aktiven außerhalb des FÖJs besteht darin, dass wir feste Arbeitszeiten haben, die wir einhalten müssen. Und zwar ziemlich viele, 39 Stück an der Zahl. Ehrenamtliche oder auch Minijobbende (in deren Gehaltskategorie wir fallen würden) haben nun in der Regel die Möglichkeit, Nebenjobs anzunehmen, um auf eine akzeptable Summe zu kommen. Unsere Arbeit entspricht hingegen einer Vollzeitstelle. Es ist also kaum Zeit, noch nebenher zu arbeiten, selbst wenn die teilweise vom Träger paternalistisch verhängten Verbote aufgehoben werden – regelmäßig würde es zumindest jede Kraft und Freizeit rauben. Eine Verkürzung der Arbeitszeit wäre also in der Tat eine Alternative, gerade wenn man bedenkt, dass die FÖJlerInnen in vielen Einsatzstellen diejenigen sind, die am längsten arbeiten. Sie ist vielleicht auch leichter bei Trägern und Senat durchsetzbar, weil es das Land im wahrsten Sinne des Wortes nichts kostet.

Gleichzeitig würde ein Mehr an freier Zeit auch denjenigen zugute kommen, die keinen Nebenjob haben: Schließlich ist das FÖJ als Bildungsjahr gedacht, in dem man sich ausprobieren können soll. Dazu sowie für Engagement außerhalb des doch oft einsetzenden Alltagstrotts in der Einsatzstelle bleibt aber wenig Zeit – weshalb es viele dann berechtigter Weise auch sein lassen. Das ist aber auch der Grund, weshalb ich die Verkürzung der Arbeitszeit als eigenständige Forderung und nicht als Alternative zu einer vernünftigen Bezahlung sehe. Schließlich wäre es blöd, wenn die einen malochen müssen, während die anderen die freie Zeit genießen.

Genug Reden geschwungen: Viel lieber als grantige Blogbeiträge zu schreiben, würde ich von euch, um die es geht, hören: Wie seht ihr das? Wie kommt ihr so mit den Arbeitsbedingungen klar? Was würdet ihr euch wünschen?

Um im Zweifelsfall nicht nur für eine kleine SprecherInnengruppe sprechen zu können, sondern Forderungen auf eine breite Basis zu stellen, wird es in Kürze auch noch einen Fragebogen geben, den ich euch dann bitte, in die Seminargruppen zu tragen.

Wenn das Anliegen fruchtet, würde ich mich außerdem über die Etablierung einer kleinen (oder auch gern großen) Arbeitsgruppe freuen, die sich zum Thema „Arbeitsbedingungen beim FÖJ“ organisiert und gemeinsam überlegt, welche Aktionsformen schlau wären.

Herzlich eingeladen seid ihr auch zum nächsten Interessierten- und Gruppensprechertreffen. Die neuen Termine findet ihr regelmäßig hier und das Treffen ist wie immer für alle offen (auch ich bin kein Sprecher). Thema sind dann auch die Themen der existierenden Arbeitsgruppen – etwa eine Liste besonderer Orte, Schulbesuche und der Blog, aber auch die zweitere FÖJ-Party und ein geplanter Carrotmob. Da sollte für jeden etwas dabei sein. Ich freue mich auf euch!

– Joshua“

3 Gedanken zu „Kontroversen im FÖJ“

  1. Danke für eure Rückmeldungen. 🙂
    Ich gehe schon mal kurz auf einige Punkte ein:

    – ich weiß schon, dass es ziemlich spät ist. Ich hatte den Artikel auch eigentlich früher geplant, aber das hat aus hier nicht näher ausgeführten so nicht geklappt. Ich hätte mich aber auch schlecht gefühlt, es deshalb zu lassen – sich für alles mögliche zu engagieren, aber die eigene Arbeit, in der man den Großteil der Zeit verbringt, außen vor zu lassen.
    Ich schätze, unsere Aufgabe kann hauptsächlich darin bestehen, Diskussion und Erfahrungen an die kommende FÖJ-Generation weiterzugeben und diese zu unterstützen, wenn sie das wünscht. Ich bin mir unsicher, inwiefern das über das Internet tatsächlich fruchtbar ist. Ich schätze, es sollte tatsächlich bald ein RL-Treffen anberaumt werden, damit sich das ganze nicht im Sande verläuft.

    – dass die Arbeitsverkürzung die realistischste Forderung ist, ist klar – warum sie meiner Meinung nach trotzdem nicht ausreichend ist, habe ich im Text bereits ausgeführt. Sie wäre aber ein erster Schritt, um das FÖJ (FSJ, Bufdi.. man könnte sich ja auch vernetzen, oder? Muss ja kein gegenseitiges Ausspielen von Privilegien sein.) nicht schlechter als einen durchschnittlichen Minijob zu stellen, individuell niedrigere Arbeitsbelastung hin oder her.
    Eine reine Anpassung an Durchschnittsarbeitszeit in der Einsatzstelle halte ich für weniger sinnvoll, höchstens noch in Kombination mit einer niedrigeren Höchststundenzahl von.. sagen wir 30 oder so.

    – der Träger ist sicher nicht der richtige Ansprechpartner fürs Geld, sondern eher dessen Finanziers. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob der Stellenwegfall wirklich das Schlimmste wäre. Es gibt eine Menge, was von engagierten Menschen unbezahlt passiert, auch weil eine Bezahlung häufig gar nicht denkbar ist. Wenn man abgesichert ist und etwas Zeit hat, ist man aber überhaupt erst dazu in der Lage.

    – das Argument „dann lassen sie die Leute mehr arbeiten“ verfängt meiner Meinung nach schon deshalb nicht, weil kaum eine Einsatzstelle ihre FÖJis selbst bezahlt – oder zumindest nicht zur Gänze. Solange es sich aus deren Sicht um eine unbezahlte Arbeitskraft handelt, kann eigentlich schon mal kein gesondertes Anspruchsdenken legitimiert werden.
    Desweiteren könnten auch Freiheiten vertraglich festgeschrieben werden, wie etwa das Recht auf ein eigenes Projekt.. wie es auch bei den Bildungstagen existiert. Ich verweise an der Stelle auch mal auf das Thesenpapier der Ein-Mann-FÖJ-Gewerkschaftsinitiative, dass ich inhaltlich eigentlich nicht schlecht fand, nur halt zu dem Zeitpunkt noch nicht so zielführend: http://foejgewerkschaft.blogsport.de/images/PositionspapierInitiativeFJGewerkschaft_01.pdf

    – mit den Bundessprechern und ihrer Rolle hast du wohl schon recht, Rike. Das war hauptsächlich aus Teasergründen erwähnt. 😉
    Allerdings: die einzige Möglichkeit, wie etwas erreichbar ist, das über Detailverbesserung hinausgeht und an Landesregierungen gerichtet ist, ist Öffentlichkeit – schätze ich. Also klar zu machen, dass das FÖJ einerseits gesellschaftlich essentiell wichtig ist und gefördert gehört und auf der anderen Seite so nicht die Voraussetzungen erfüllt. Also quasi am Image kratzen. Ich weiß auch noch nicht, wie das konkret zu erreichen ist, deshalb wende ich mich ja unter anderem an euch. Aber eine Bundesebene hat ja schonmal potentiell mehr Gewicht.
    Dann ist es zwar interessant, wie die Finanzierung konkret aussieht (etwa auch über EU-Töpfe?), aber letztlich ist eine Prioritätenfrage und die Frage, wer die durchsetzungsfähigere Lobby hat. Auch das „Pleiteland“ Berlin fördert und finanziert so einiges, das diskussionsfähig ist.

    – Klar macht mir das FÖJ so auch Spaß, zumindest auf das Jahr begrenzt. Klar sind Seminarfahrten cool. Ich war ja auch nicht so naiv in die Sache reingegangen, wie das vielleicht klingt, es hat schon einen Grund, weshalb ich das FÖJ mache (auch weil es eine sinnvollere Arbeit als für irgend eine Firma ist, ich nette Menschen kennenlerne..). Aber gerade wenn du bemerkst, dass die Alternativen auch ihre Macken haben, frage ich mich, wie du mit formeller Vertragsfreiheit argumentieren kannst? Das wäre ein Generalargument gegen gewerkschaftliches Engagement (hätte man auch anno dazumal gegen den 8-Stunden-Tag ins Feld führen können), was aber nicht verfängt, solange es nicht wirklich gleichwertige coole Alternativen gibt. Daher kann ich auch hinter diesem Text stehen und das Jahr trotzdem lohnend finden. 🙂

    So, ich lese mir das jetzt nicht nochmal durch, sondern lege mich gleich nochmal hin. Etwaige Fehler bitte ich zu entschuldigen.

  2. Hallo Joshua und alle anderen, die das hier noch so lesen!
    Zu erst einmal: Ich finde es gut, dass du dieses Thema hier angesprochen hast, denn ich bin mir sicher, dass viele Ökis ähnliche Gedanken haben.
    Auch ich wohne noch Zuhause und muss mir somit keine Sorgen um die Miete, Internet und das Abendbrot machen.
    Ich habe jedoch schon mit vielen geredet, die nicht mehr im Hotel Mama wohnen.
    Ich würde gern ein paar von dir angesprochene Punkte kommentieren aus der Sicht einer FÖJlerin, die mit Freiwilligen aus anderen Bundesländern und Trägern bereits darüber gesprochen hat:
    Zum einen hast du die Bundessprecher angesprochen: Die 5 haben natürlich mit der bundesweiten Freiwilligendienstpolitik zu tun. Es gibt zwar das Bundesfreiwilligendienstgesetz, trotzdem ist ein sehr großer Teil der Freiwilligendienstpolitik Ländersache. Wenn wir in Berlin beispielsweise etwas am Gehalt ändern wollen, müssen wir uns an den Berliner Senat wenden.
    Das bedeutet dein Artikel trifft so erst einmal nur für Berlin zu, denn Taschengeld, Arbeitszeit und weiteres was in unserem Vertrag steht, ist in anderen Bundesländern wieder ganz anders geregelt.

    Einige FÖJ-SprecherInnen hatten im Dezember ein Treffen mit Vertretern der drei Berliner Träger. Dort haben wir auch das Thema FÖJ-Gehalt und weitere Bedingungen angesprochen. Den Trägern ist natürlich bewusst, dass wir gern mehr Geld hätten. Aber es gibt zwei wichtige Punkte die beachtet werden müssen: 1. Es gibt natürlich die Möglichkeit, dass das FÖJ-Taschengeld erhöht wird. Aber dann würde es weniger Einsatzstellen geben. Dann hätten weniger junge Menschen die Chance, das zu erleben was wir erleben. Es sei denn man treibt mehr Geld auf. Aber wer soll das finanzieren?
    Des Weiteren und damit bin ich bei 2.: Es heißt Freiwilliges Jahr. Was bedeutet das? Ich finde es auch nicht gut, dass man unterm Existenzminimum lebt. Aber wäre es besser voll bezahlt zu werden? Damit hätte man deutlich mehr Pflichten. Wer würde eine unausgebildete Arbeitskraft vollbezahlen?
    Fördergelder gerecht zu verteilen ist immer schwierig. Es wird an so vielen Stellen Geld benötigt. Es gibt viele Projekte die unterstützenswert sind, aber ohne Freiwillige nicht existieren würden. Da wären wir dann wieder beim Thema Arbeitsmarktneutralität…
    Es ist ein sehr komplexes Thema und je mehr Einzelheiten man weiß, desto schwieriger wird es.
    Nun zur Arbeitszeit: Ich denke, das ist eher ein Punkt an dem man ansetzen kann.
    In anderen Bundesländern steht in den Verträgern, dass sich die Arbeitszeit nach der von den Mitarbeitern der Einsatzstelle richtet. Ist das besser? Ist das unfair gegenüber den FÖJlerInnen der gleichen Seminargruppe in anderen Einsatzstellen? Was für eine Wochenstundenzahl würdest du dir wünschen?

    Ich möchte auch gern noch darauf hinweisen, dass man aus dem Jahr noch mehr ziehen kann als 355 Euro pro Monat und vielen Arbeitsstunden:
    Man hat die vollfinanzierten 25 Seminartage, lernt viele Leute kennen, kann erste Erfahrungen sammeln (sei es nun im Arbeitsleben und der Antrag für sonstewas) und wird dabei umfassend vom Träger betreut (dieser zahlt zum Beispiel auch deine Versicherungen, die du sonst selber bezahlen müsstest)…
    Da das mit dem Gehalt und den Arbeitszeiten nicht so leicht zu ändern ist; wie sähe eine Alternative aus? Wenn du beispielsweise einen Minijob für 400€ und 40 Stunden im Monat machst, hast du das gleiche Geld und hast viel Zeit in der du dich ehrenamtlich engagieren kannst. Aber dann wirst du nicht bei deinen evtl. ersten selbstständigen Schritten begleitet und hast keine Seminarfahrten. …
    Theoretisch ist es gesetzlich geregelt, dass die Freiwilligen nicht ausgebeutet werden durch die Klausel mit der Arbeitsmarktneutralität. Wird das nicht eingehalten, muss der Träger ran.
    Jeder Freiwillige hat sich das Jahr mit seinen Vertraglichen Bedingungen letztendlich selbst ausgesucht.
    Ich denke die Frage ist, wie man das Jahr sieht: Mir macht es sehr viel Spaß und ich versuche alle möglichen Erfahrungen mitzunehmen. Auch für ein kleines Taschengeld.

  3. Wow. Alleine die Energie, die in deinen Artikel geflossen ist, verdient einiges an Anerkennung!

    Nun aber zum Inhalt:
    Das Argument, dass die Gelder für das FÖJ in Deutschland derzeit sowieso eher gekürzt werden, spricht sehr stark gegen die Möglichkeit auf eine größere Bezahlung. Nicht ganz außer Acht lassen darf man auch, dass durch einen größeren Verdienst aus dem Freiwilligendienst tatsächlich eher eine reguläre Arbeitsstelle werden würde. Es ist schwierig die Arbeit der FÖJler zu generalisieren, ich würde aber behaupten, dass es viele gibt, die auf Ihren Einsatzstellen als FÖJler auch eine andere (eher sanftere) Forderung nach Arbeit erhalten als „normale“ Angestellte. Hier ist die Arbeit der Träger auch sehr wichtig.

    Generell stimme ich dir aber zu, dass das FÖJ wie es jetzt ist ein gewisses „Tuning“ gebrauchen kann.

    Den Vorschlag mit der Verringerung der Arbeitszeit würde ich sofort unterschreiben. Ich glaube, dass diese Möglichkeit FÖJlern mit verschiedensten (finanziellen) Voraussetzungen helfen würde. Damit meine ich, dass Leute, die auf mehr Geld angewiesen sind Nebenjobs annehmen würden, während andere Leute, sofern sie das wollen auch andere Tätigkeiten übernehmen könnten. Zum Beispiel würde man so den Freiwilligen auch die Möglichkeit geben ihren Aktionismus für z.B. umweltpolitische Themen stärker in die Tat umzusetzen.

    Das größte Problem an der Diskussion ist wahrscheinlich, dass wahrscheinlich jedes Jahr darüber diskutiert wird und es ähnliche Gedanken wohl schon seit Jahren gibt.
    Damit kommen wir auch wieder zum Anfang deines Textes. Das Jahr ist fast vorbei. Änderungen wird man wohl kaum in einem Jahr schaffen können und Ehemalige engagieren sich zwar bereits, jedoch wie es scheint nicht mit ausreichend Intensität und wahrscheinlich auch nicht mit genug Unterstützung der Träger um tatsächlich etwas bewirken zu können.

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