Imkerei Seusing: Ein Ort an dem der Honig fließt
Meine Einsatzstelle im FÖJ ist die Imkerei Seusing!
Sie ist am Stadtrand gelegen, gleich an der Grenze zwischen Pankow und Brandenburg. Auf einem alten DDR-Bauernhof, der zu einem Mehrzweckindustriehof umfunktioniert wurde, hat Sebastian Seusing vor rund fünf Jahren mehrere Räume, einschließlich einer Lagerhalle gemietet und die Imkerei Seusing gegründet.
Was mache ich eigentlich? Im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns stehen natürlich die Bienen. Wir unterstützen Landwirte in der Umgebung mit dem Aufstellen unserer Bienenvölker bei der Bestäubung ihrer Nutzpflanzen und tun ganz nebenbei etwas für die Umwelt, denn die Honigbiene bestäubt einen Großteil der heimischen Pflanzenwelt und 2/3 der Nahrungspflanzen weltweit. Wir sehen uns auch in der Verantwortung gegen über den Tieren und sorgen mit der richtigen Standplatzwahl dafür dass es den Tieren während des gesamten Jahres gut geht. Hauptkriterium ist Die Belastung der Beutepflanzen durch Pestizide, Herbizide etc. wichtig ist auch ob es sich um eine Monokultur handelt. Sollte dies der Fall sein, finden unsere Bienen im Falle einer Missernte nicht genug Nahrung.
Die Verantwortung hört natürlich bei der Ernte nicht auf. Wir Verkaufen nur an private Bioläden in Berlin um unsere Produkte regional anbieten zu können und kleine Unternehmen zu unterschützen. Diese erhalten kaltgeschleuderten, handabgefüllten Honig.
Als FÖJler*in ist man in der Imkerei überall im Einsatz. Vom Etikettieren bis zum Zaunbau ist alles dabei.
Das Etikettieren erfordert Liebe zum Detail, denn die Etiketten sollen den Honigkäufer ja nicht schief anlächeln. Beim Honigabfüllen braucht es eine ruhige Hand, ein gutes Auge und gute Reflexe. Das ein oder andere Mal gab es schon Honigfluten. Auch als Paketpacker kann man sich ausprobieren, allerdings nicht unter Amazon Zuständen. Für unsere Pakete werden alte Karton zugeschnitten und mit (viel) Klebeband versandfertig gemacht.
Mein verkäuferisches Talent konnte ich auf Märkten von bis Winter beweisen. Wir standen beim Weltkindertagsfest, auf dem Heldenmarkt am Ostbahnhof und auf mehreren Weihnachtsmärkten und versuchten die Leute mit etwas Süßem zu locken. Bei Kindern funktioniert das am besten, aber auch Erwachsene lassen sich immer wieder von Honig begeistern und stellen neugierig Fragen nach dem „Wie“ und „Warum“.
Selbstredend wird man innerhalb eines Winters zum Honigexperten und kann einige Fragen aus dem FF beantworten.